Die Aeroben und Anaerobe Belastungsbereiche

Cooper-Test

Im Lauftraining gibt es verschiedene Belastungsbereiche, die unterschiedliche Trainingswirkungen und Arten der Energiegewinnung bieten. Diese Bereiche lassen sich grob in aerob und anaerob unterteilen, wobei die Laktatwerte als Orientierung dienen. Der absolute Laktatwert hängt dabei vom Trainingszustand des Läufers ab.

Regeneration

Dieser Bereich umfasst langsame Läufe bei 60–70 % der maximalen Herzfrequenz (HFmax). Sie dienen der Erholung, ohne einen signifikanten Leistungsreiz zu setzen.

Grundlagenausdauertraining (GA)

In diesem aeroben Bereich erhält der Blutkreislauf ausreichend Sauerstoff, um Glukose in der Muskulatur effektiv zu verstoffwechseln. Laktat wird vollständig abgebaut. Der Laktatwert liegt unter 2 mmol, bei etwa 70–75 % der HFmax.

Kraftausdauertraining

Der Übergangsbereich zwischen aerober und anaerober Belastung. Der Laktatwert bewegt sich zwischen 2–4 mmol, mit einer Belastung von 75–89 % der HFmax. Hier hat der Körper noch ausreichend Sauerstoff, um den Stoffwechsel aeroberweise zu unterstützen.

Entwicklungsbereich (EB)

Im EB-Training bewegt man sich an der unteren anaeroben Schwelle, welche bei 85–89 % der HFmax und einem Laktatwert von 3,0–4,0 mmol liegt. Läufer, die einen Marathon in unter 3:30 Stunden laufen, trainieren in diesem Bereich.

Individuelles anaerobes Schwellenbereich-Training (IAS)

Die individuelle anaerobe Schwelle liegt bei einem Laktatwert von 4 mmol bzw. bei 90 % der HFmax. Hier wird die maximale Ausdauerleistung durch Schwellentraining optimiert. Zudem erhöht sich die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und die Laktatbildung wird verlangsamt.

Gezieltes Schwellentraining führt zu:

  • Steigerung der Enzyme des aeroben Stoffwechsels,
  • Zunahme und Vergrößerung der Mitochondrien,
  • Verbesserung des kapillaren Stoffaustauschs,
  • Erhöhung der Glukosespeicher,
  • Steigerung der Herz-Kreislauf-Effizienz.

Spitzenbelastungstraining (SB)

Bei Spitzenbelastungen (über 4 mmol Laktat, ca. 91 % HFmax) reicht der Sauerstoff nicht mehr aus, um Glukose vollständig zu verwerten. Es entsteht Laktat, und die Muskulatur übersäuert zunehmend. Nach etwa zwei Minuten führt dies zur Bewegungshemmung.

Der 12-Minuten-Cooper-Test

Der von Kenneth Cooper entwickelte Test bestimmt die Fitness durch eine möglichst weite Laufstrecke innerhalb von 12 Minuten. Als Faustformel gilt: Wer 3.000 Meter schafft, hat eine sehr gute Kondition.

Mann und Frau beim Cooper Test
Foto: Mann und Frau beim Cooper Test

Männer Cooper Test: 12 Minuten Dauerlauf/ Erreichte Distanz

AltersgruppeSehr gut (> m)Gut (m)Durchschnittlich (m)Ausreichend (m)Schwach (< m)
20-29 Jahre> 2.8002.400-2.8002.200-2.3991.800-2.199< 1.800
30-39 Jahre> 2.7002.300-2.7002.100-2.2991.700-2.099< 1.700
40-49 Jahre> 2.5002.100-2.5001.900-2.0991.600-1.899< 1.600
50-59 Jahre> 2.3001.900-2.3001.700-1.8991.400-1.699< 1.400
60+ Jahre> 2.1001.800-2.1001.600-1.7991.300-1.599< 1.300

Frauen Cooper Test: 12 Minuten Dauerlauf/ Erreichte Distanz

AltersgruppeSehr gut (> m)Gut (m)Durchschnittlich (m)Ausreichend (m)Schwach (< m)
20-29 Jahre> 2.6002.200-2.6002.000-2.1991.600-1.999< 1.600
30-39 Jahre> 2.5002.000-2.5001.800-1.9991.400-1.799< 1.400
40-49 Jahre> 2.3001.900-2.3001.700-1.8991.300-1.699< 1.300
50-59 Jahre> 2.1001.800-2.1001.600-1.7991.200-1.599< 1.200
60+ Jahre> 1.9001.600-1.9001.400-1.5991.000-1.399< 1.000
Quelle:
Huber Beck , Das große Buch vom Marathon, ISBN 978-3-7679-1016-4

 

Sammy Zimmermanns
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