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Ist es möglich, Veganer und Spitzensportler zugleich zu sein?

Vegane Ernährung- ein Thema, das heute immer noch die Leute spaltet. Doch auch wenn bei all den vielen schlechten Witzen, dem übertriebenen Gefühl moralischer Überlegenheit einiger Veganer und den abschätzigen Bemerkungen “stolzer Fleischesser” oft die eigentliche Substanz der Diskussion über diesen Lifestyle schnell in den Hintergrund gerät, bleibt diese nicht vergessen. Heute wollen wir uns mit einem der trotz der immer immer sträker wachsenden Beliebtheit veganer Superfoods wohl am häufigsten zu Rate gezogenen Argumente auf Seiten der Nicht-Veganer widmen, und zwar dem Aspekt der vermeintlichen gesundheitlichen Folgen, die eine vegane Ernährung mit sich bringt. Zwar steckt in dieser These der ein oder andere Funken Wahrheit, dass jedoch oftmals mit gefährlichem Halbwissen ein viel drastischeres Bild der in dieser Hinsicht anfallenden Bedenken gemalt wird, beweisen zahlreiche vegane Top-Athleten, die trotz Verzichts auf den Konsum von Tierprodukten das Maximum aus ihrem Körper herausholen.

Veganer im Kampfsport

Es gibt wenige Sportarten, die in Sachen Anforderungen an den Körper mit professionellem Kampfsport mithalten können. In gewisser Weise ironisch also, dass man gerade hier viele prominente Beispiele für vegane Ernährung findet. Eines der wohl bekanntesten liefert der Profi-Boxer David Haye. Während einer verletzungbedingten mehrjährigen Abstinenz entschied sich der zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfache Schwergewichtschampion, nachdem er eine Dokumentation über die Misstände der modernen Produktion von jeglichen Tierprodukten gesehen hatte, sich gänzlich vegan zu ernähren. Seitdem fühle er sich laut eigener Aussage fitter und stärker als je zuvor, was er mit zwei Siegen seit seinem Comeback 2016 belegen konnte. Mittlerweile setzt sich der Haymaker auf mehreren Wegen für den Tierschutz und den veganen Lifestyle ein, so ist er eines der prominenten Gesichter des Tierschutzvereins PETA und vertreibt eine eigene Reihe veganer Nahrungsergänzungsmittel, die dem Tropical Green Shake ähneln.

MMA-Fighter Nate Diaz
Foto: MMA-Fighter Nate Diaz

Ein weiteres Paradebeispiel aus der Kampfsport-Ecke ist der MMA-Fighter Nate Diaz. Obwohl er schon seit mehreren Jahren auf vegane Ernährung setzt, geriet dies erst nach seinem Sieg gegen den heute wohl bekanntesten MMA-Fighter Conor McGregor in den Fokus. Dieser hatte zuvor ein paar scherzhafte Bemerkungen über diese “weiche” Seite seines Kontrahenten vom Stapel gelassen. Man mag es Karma nennen, nach dem Kampf fasste es Diaz’s Bruder kompakt zusammen: “McGregor wurde von einem Veganer in den Arsch getreten”. Bei all dem Trash-Talk darf man den interessanten Ansatz des veganen Kampfsportlers nicht vergessen. Dieser basiert darauf, dass die ausschließlich über pflanzliche Produkte ablaufende Ernährung viel animalistischer sei, als es eine mit Tierprodukten gespickte Variante je sein könnte. Man mag davon halten, was man will, fest steht aber, dass Nate Diaz mit seiner herausragenden Fitness ein sehr stichfestes Gegenargument gegen die These bringt, dass Fleisch essenziell sei, um kräftig und fit zu sein. Diesen personifizierten Beweis trägt der Amerikaner mit stolz und betitelt die Argumente der Fleischenthusiasten öffentlich gerne als absoluten Schwachsinn.

Vegane Spitzensportler lassen sich überall finden

Man braucht nicht lange suchen, um Veganer auch in ganz anderen Sportarten zu finden, die verstärkt auf Geschick und Präzion als aussschließlich Fitness und Kraft setzen. Nennenswertes Beispiel ist da unter vielen anderen die Skatebord-Ikone Ed Templeton. Seit über 25 ist der Profi-Skater Veganer, gibt sich aber anders als die vorher genannten Kampfsportler bescheiden, was den Einfluss der Ernährung auf seine Leistung angeht. Ihm geht es allen voran um die Liebe zu Tieren, weshalb sein eigener Skateboard-Vertrieb Toy Machines auch zu 100% auf tierische Produktionsbestandteile wie Echtleder verzichtet.

Prominent und auch wieder aus einer ganz anderen Rige des Profisports ist Neil Robertson. Der Snooker-Profi hält sich schon lange mit einer effektiven und streng veganen Ernährung fit und zählt konstant zu den besten Spielern der Welt. So zählt der Australier auch diesmal mit einer Quote von 13.00 am 19. Juli auf Betway für die Betway UK Championship während der nun heiß anlaufenden Vorbereitungsphase zu den Top-Favoriten.

Snooker-Profi Neil Robertson
Foto: Snooker-Profi Neil Robertson

Veganismus im Fußball

Ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass Veganismus und Spitzenleistung sich absolut nicht ausschließen, aber auch dafür, wie viel man im Profisport bewegen kann, liefert ausgerechnet die Welt des oftmals als konservativ abgeschiebenen Fußballs. Erst letzte Saison schaffte mit den Forest Green Rovers der erste allumfassend vegane Fußballverein den Aufstieg in die englische League Two. Doch der vegane Gedanke geht weit über die Ernährung der Spieler hinaus, so gibt es beispielsweise für die Zuschauer statt klassischen Burgern vegane Quinoa-Burger, die direkt aus einem Vegan-Kochbuch stammen könnten. nun plant der Öko-Verein, das erste umweltfreundliche Holzstadion der Welt zu bauen. Die damit erreichte Öffentlichkeitswirkung hat mit Sicherheit einen postiven Einfluss auf die englische Fußballwelt und darüber hinaus und zeigt, was für Möglichkeiten es im Sport gibt, etwas auch außerhalb des eigentlichen Wettbewerbs zu schaffen.

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