Ich habe mir vor kurzem die Motorola Moto 360 Smartwatch gekauft und bin dem Club der Wearables Nutzer beigetreten. Gut 3 Wochen trage ich jetzt die Uhr und habe sie in meinem Alltag getestet. Um es kurz und knapp zu machen, die Smartwatch könnte besser sein.
Der Preis für die Android Smartwatch von ca. 199 € im Handel ist meiner Meinung nach dennoch gerechtfertigt. Ich habe sie mir bei unserem Media Markt in der Centrum Galerie in Dresden spontan gekauft, als ich erfuhr, dass Motorola den Preis von vormal 249 € auf 199 € senkte. Zudem hatte mich mein Runtastic Orbit in letzter zeit genervt und ich wollte eine Alternative dazu finden. Die Motorola Moto 360 Smartwatch kann aber nur zum Teil einen Runtastic Orbit ersetzen.
Technische Eckdaten
KOMPATIBILITÄT Smartphones mit Android 4.3 oder höher (Liste der kompatiblen Smartphones: g.co/WearCheck
BETRIEBSSYSTEM Android Wear™
DISPLAY 1.56” 320 x 290, 205 ppi
LCD mit Hintergrundbeleuchtung Corning® Gorilla® Glass
3 ABMESSUNGEN UHRENGEHÄUSE
46 mm Durchmesser, 11.5 mm Höhe
GEWICHT
Modell mit Lederarmband: 49 g
Modell mit Edelstahlarmband (23 mm): 124 g
Modell mit Edelstahlarmband (18 mm): 104 g
AKKUTYP 320mAh
Für den ganzen Tag (gemischte Nutzung) Kabelloses Laden über Dockingstation (inklusive)
PROZESSOR TI OMAP™ 3 SPEICHER
4 GB interner Speicher + 512 MB RAM
KONNEKTIVITÄT Bluetooth 4.0 Low Energy
SENSOREN Schrittzähler Optischer Herzfrequenzmesser (PPG)
WASSERFESTIGKEIT IP67
SONSTIGES Eine physische Taste Vibrationsmotor Zwei Mikrofone
Runtastic Orbit vs. Motorola Moto 360 im sportlichen Vergleich
Der Pulsmesser ist für Läufer unbrauchbar
Im sportlichen Alltag bleibt der Runtastic Orbit für mich alternativlos. Das simples Design und die Bedienung ist beim Laufen unschlagbar. Mich hatte vor allem beim Kauf der Moto 360 gereizt, meine Puls ohne Pulsgurt zu messen.
Das macht die Uhr auch, aber nur wenn ich meinen Arm ruhig halte und die Uhr eng am Handgelenk anliegt. Das ist ein Szenario das bei einem simplen 5 km Lauf niemals bei mir eintritt. Meine Arme bewegen sich beim Laufen und das ist auch gut so. Meine Moto 360 meldet beim Laufen oder aber auch beim Gehen Messfehler. Erst wenn ich zum Stehen komme und am besten meine Arme irgendwo ruhig ablege, funktioniert die Pulsmessung der Uhr. Das finde ich echt ein wenig schwach und hat mich am meisten an der Moto 360 enttäuscht.
Zeitmessung während des Laufens
Ok, jetzt muss ich nicht andauend meine Pulsfrequenz wissen. Mir genügen auch einfache Zeitwerte zu meinen Läufen. Immerhin gibt es eine Runtastic App für die Android Smartwatch. Leider verdirbt das aktuelle Betriebssystem Android Wear und vielleicht auch die Runtastic App selber das Vergnügen. Wenn ich während meines Laufes, mir die Daten aus der Runtastic App auf der Uhr anzeigen lassen möchte, muss ich viel zu oft auf dem Display der Uhr klicken, um an die Infos zu gelangen. Dann wird das Display nach kurzer zeit wieder abgedunkelt um Strom zu sparen, was ja an sich auch ok ist. Nur wenn ich dann wieder auf die Uhr schaue erwarte ich, dass die Uhr mir die letzte Ansicht wieder anzeigt und nicht, dass ich wieder von vorne mir alle Infos mühselig zusammen wischen und klicken muss. Sprich die App soll im Hintergrund weiterlaufen und nicht einfach wieder beendet werden. Zum Glück soll dieses Problem mit einem neuen “Android Wear” Update behoben werden.
Aktivitätstracking und Kalorienzählen
Der Kalorienzähler in der Uhr scheint ganz gut zu sein. Die Werte weichen zwar deutlich von denen im Runtastic Orbit ab. Insgesamt scheint die Moto 360 etwas konservativer in der Kalorienzählung zu sein und lieber eher weniger verbrauchte Kalorien zu zählen. Man kann hier auch leicht durcheinander kommen, wenn man so wie ich die Uhr auch mit Google Fit verbunden hat. Mit Google Fit wiederum habe ich auch meinen Runtastic Account verknüpft. Irgendwo müssen ja meine persönlichsten Daten zusammenlaufen. 😉 So bekomme ich dann doch noch alle Aktivitätsdaten unter einem Hut.
Also nochmal für alle, die es nicht verstanden haben. Es gibt ein mal einen Aktivitätstracker von der Uhr selber und nennt sich Moto Body, dann kann man aber auch Google Fit nutzen, was im Großen und Ganzen das selber macht nur etwas ausgefeilter, weil man hier auch externe Dienste, wie z.B. Runtastic mit einbinden kann.Das reine Aktivitätstracking der Motorola Moto 360 ist also dem Runtastic Orbit ebenbürtig.
Schlaftracking und Akkulaufzeit
Es gibt allerdings eine Sache in der der Orbit wieder die Nase vorne hat – die Messung des Schlafverhaltens. Hier kann die Smartwath nicht mithalten. Denn während ich meinen Orbit bei voller Ladung mehrere Tage um mein Handgelenk tragen kann, muss die Smartwatch nach einem aktiven Tag abends auf die Ladestation zum laden. Es gibt zwar Android Apps, die auch ein Schlaftracking mit einer Smartwatch ermöglichen, diese sind aber sinnlos, wenn ich dann am nächsten Morgen zu erst meine Uhr wieder aufladen muss.
Auch wenn der die Akkulaufzeit unterirdisch ist, so ist die sehr kurze Ladezeit ein kleiner Wehrmutstropfen. Nach nur wenigen Minuten Ladezeit ist die Uhr wieder voll. Ich habe für eine volle Ladung ca. 30 bis 45 Minuten gebraucht. Nach dieser Zeit kann ich die Uhr wieder ca. 16 bis 24 Stunden tragen das ist ok. Ich wäre aber mit einer mehrtägigen Laufzeit zufriedener, wenn ich sie dafür etwas länger Laden müsste. Ich hoffe, dass zukünftige Uhren da besser werden.
Als Sportler kann ich der Motorola Moto 360 nur eine -3 geben. Ich bin eben von dem Runtastic Orbit verwöhnt worden auch wenn er mich am Schluss geärgert hat. Aber das ist eine ganz andere Story. Wer aber mit der Selbstvermessung anfängt und es nicht anders kennt wird mit der Uhr auch klar kommen. Und in Zukunft soll die Bedienung ja auch einfacher werden, hoffentlich.
Meine Moto 360 Smartwatch im Alltag
Aber warum habe ich jetzt am Anfang geschrieben, dass ich den Preis trotzdem gerechtfertigt finde? Diese Smartwatch ist ja noch viel mehr als ein Aktivitätstracker.
Was mich jeden Tag aufs Neue begeistert ist die Möglichkeit mein Ziffernblatt mal eben zu ändern. Je nach Situation habe ich dann ein eher sportliches Ziffernblatt oder elegantes. Mal mit zusätzlichen Wetterinfos oder eben mit einem peppigen Design. Das alleine kann keine normale Uhr.
Dann kann ich mit der Motorola Moto 360 per Sprache suchen, navigieren, E-Mails oder SMS schreiben. Ja, sogar WhatsApp Dialoge sind möglich. Diese klappen aber nur, wenn ich von jemanden per WhatsApp angeschrieben werde, leider. Da fühle ich mich schon so wie bei Knight Rider in den 80gern, nur das Auto kann noch nicht selber fahren.
In meinem Alltag nutze ich rege die Suchfunktion und suche per Sprache, die Kalorienwerte von bestimmten Lebensmitteln. Das ist in der Küche ganz angenehm.
In fremden Städten kann ich mich mit der Moto 360 Smartwartch schnell orientieren, ich brauche nur sagen:”Wo bin ich?” Auf dem Display meiner Uhr wird dann ein Kartenausschnitt mit meiner Position angezeigt. Die GPS Daten und Internetverbindung wird über mein Smartphone aufgebaut und auf Wunsch, kann ich dann eine größere Karte mir auf meinen Motorola Moto G anzeigen lassen. Das ist auch ganz praktisch.
Android Wear ist noch relativ neu und in Zukunft wird es sicherlich weitere Apps geben die nützlich sind, zumindest hoffe ich das. Wie haben es hier mit einer ganz neuen Gerätekategorie zu tun, die noch am Anfang steht. “Early Adopter” werden hier noch keine perfekten Lösungen finden, aber aktiv daran mitarbeiten können und wenn es nur das Feedback ist, wie ich es hier aufgeschrieben habe. Es gibt schon jetzt einiges an Zubehör. Das fängt bei den Armbändern für die Uhren an und hört bei den Schutzhüllen für das Uhrendisplay wieder auf. Bei letzteren frage ich mich, wo der Sinn bestehen soll, wenn so eine smarte Watch, kratzfestes “Gorilla Glass” sein eigen nennt. Die Moto 360 Watch wird in Deutschland aktuell nur mit Lederarmband verkauft. Es ist also kein Wunder, dass findige Händler hier Metalarmbänder für die Uhr anbieten. Ich selber werde mir demnächst auch so ein Metalarmband zusätzlich kaufen, denn beim Sport schwitze ich regelmäßig und das auch nicht zu knapp. Da sind schon jetzt ekelige Schweißflecken auch mein Armband entstanden uns sowas sieht einfach nur unschön aus.
Fazit
Trotz aller Mängel, die die Motorola Moto 360 Smartwatch noch hat würde ich sie mir wieder kaufen. Ich vertraue da einfach auf die Weiterentwicklung der Software. Zudem ist es faszinierend für mich beim Entstehen einer komplett neuen Gerätekategorie mit dabei zu sein.
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Hallo Sammy,
dein Artikel trifft es ganz gut, finde ich! Habe selber auch die Moto 360 und bin bis auf ein paar Macken eig. echt ganz zufrieden.
Vor allem finde ich, schaut die Watch auch einfach nicht zu spacy aus wie andere Produkte auf dem Markt. Ich steh zwar auch auf die moderne Technik, aber im Büro mag ich eher weniger mit nem komischen Dings am Handgelenk rumlaufen … 😉
Gestern habe ich gelesen, dass Misfit eine neue Smartwatch rausgebracht hat (http://fitness-track.de/fitness-wearable-misfit-phase-ist-draussen/). Die soll zwar auch 200 Euro kosten, aber ich bin am überlegen, ob ich sie mir zulegen soll. Finde schon, dass sie technisch nochmal mehr kann als die 360. Was meinst Du?
Ich schau aber noch weiter, vielleicht finde ich noch eine Watch, die ein bisschen günstiger ist. Die soll mir dann meine Freundin zu Weihnachten schenken ;))))
Grüße,
Matze